Die ersten Schritte – Die richtige Unterstützung beim Laufen lernen

Zwischen dem ersten Schrei und dem ersten, bewussten Schritt Ihres Babys vergehen viele Monate, in denen es zahlreiche vorbereitende Meilensteine meistern wird. Zu einem der wichtigsten Entwicklungsschritte eines Kindes, stellt das Laufen lernen einen wichtigen Übergangspunkt vom Baby zum Kleinkind dar.

Auf den eigenen Füßen stehen
Nachdem ein Baby gelernt hat, sich zu drehen, zu sitzen und zu krabbeln, entdeckt es mit ungefähr acht Monaten, dass es sich an Gegenständen hochziehen und stehen kann. Hierfür muss auch die Greiffähigkeit schon gut entwickelt sein, damit sich das Baby überhaupt an Gegenständen festhalten kann.

Nach dieser wichtigen Erkenntnis benötigt es viel Erfahrung, ein hohes Maß an Vertrauen und Balance, um die ersten Schritte erst mit Festhalten und später freihändig zu wagen. Der Zeitpunkt dafür ist vollkommen individuell.

Manche Babys laufen schon zu ihrem ersten Geburtstag sicher an der Hand, andere beginnen erst ein halbes Jahr später mit ihren allerersten, zaghaften Schritten.

Eine Übersicht über die Entwicklung des Gehens
Zwar sind in den ersten acht Wochen nach der Geburt die ersten Schritte kaum vorstellbar, zeigt Ihr Baby den sogenannten Schreitreflex. Sobald Sie es unter den Armen nehmen und seine Füße mit einer festen Unterlage in Berührung kommen, scheint es loslaufen zu wollen. In diesem Alter kann es allerdings auf keinen Fall sein Gewicht selbst tragen. Diese Reaktion verliert sich im dritten Monat.

Um den fünften Monat werden Sie merken, dass Ihr Baby es genießt, auf Ihren Oberschenkeln balancieren und hüpfen zu dürfen, wenn Sie es beim Sitzen vor sich halten. Diese Übung kräftigt die Beine Ihres Kleinen, denn zum Laufen braucht es eine gut ausgebildete Beinmuskulatur.

Sobald es dann Krabbeln und das Hochziehen an Hosenbeinen und Möbelstücken entdeckt hat, lassen die ersten Schritte oftmals nicht mehr lang auf sich warten. Etwa um den zehnten Monat kann Ihr Kind stolz ums Sofa herumlaufen. Für niedrige Möbel mit scharfen Kanten empfiehlt sich ein Kantenschutz, um bei einem Sturz Verletzungen zu vermeiden.

Der Zeitraum, bis Ihr Kind keine Stütze zum Laufen mehr benötigt, hängt einerseits von den Lauf-Erfahrungen und andererseits vom Mut Ihres Kleinen ab. Während von „Gehfrei-Lauflernhilfen“ wegen Ihrer schwerwiegenden Verletzungsrisiken aus kinderärztlicher Sicht abzuraten ist, können schiebbare Babywalker oder Puppenwagen für den laufenden Transport der Lieblingsspielzeuge ein spannender Lauftrainer sein.

Das Gehen ganz ohne Hilfe erleben etwa 75 Prozent der Babys rund um den 13. Lebensmonat. Einige Babys versuchen schon mit 14 Monaten die ersten Seitwärtsschritte. Um diesen Zeitpunkt herum beginnen auch viele Kleinkinder, sich ohne umzufallen aus dem Sitzen in den Stand zu bringen.

Treppensteigen ist für viele mit entsprechender Hilfe ab dem 16. Monat möglich. Das Tanzen und Fußballspielen entdecken die Kleinen teilweise schon mit 1,5 Jahren. Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr wird Ihr Kind seine Bewegungsabläufe so perfektionieren, dass diese annähernd denen eines Erwachsenen entsprechen.

Wie können Sie Ihrem Kind beim Laufen lernen helfen?

Generell gilt die Regel, Ihr Kind zwar beim Laufenlernen zu motivieren und es dabei zu unterstützen, es aber gleichzeitig auch nicht zu überfordern. Verlangen Sie also nichts von ihm, zu dem es entwicklungstechnisch noch nicht in der Lage ist.

Sie helfen Ihrem Kind beispielsweise, indem Sie sich vor es setzen oder knien und es mit ausgestreckten Händen ermutigen, auf Sie zuzukommen. Lassen Sie Ihr Baby auch unter Aufsicht einen Stuhl oder einen Babywalker schieben, aber verzichten Sie völlig auf sogenannte Laufhilfen.

Gestalten Sie die Umgebung Ihres Babys sicher, so dass es zu keinen ernsthaften Verletzungen bei Stürzen kommen kann.

Auf Schuhe sollten Sie laut Expertenmeinung zunächst verzichten, da das Barfußlaufen die Koordination und Balance besser trainiert als das Gehen mit Schuhen.

Bei der Wahl der ersten Schuhe sollten Sie unter anderem auf folgende Kriterien achten:

  • Kaufen Sie erst Schuhe, wenn Ihr Baby sicher auf zwei Füßen unterwegs ist und nun seine Laufkünste auch draußen ausprobieren möchte.
  • Ein Schuh sollte mindestens 12 bis maximal 17 Millimeter länger sein als der Fuß, sonst kann Ihr Baby beim Laufen seinen Fuß nicht optimal abrollen.
  • Fertigen Sie eine „Fußschablone“ an. Diese können Sie einfach auf die Schuhsohlen legen und so überprüfen, ob der Schuh passt. Dafür brauchen Sie nur den Fuß Ihres Baby auf eine Pappe zu stellen, den Umriss nachzuzeichnen und auszuschneiden.
  • Wählen Sie eine möglichst flexible, leichte und rutschfeste Sohle.
  • Achten Sie auf einen guten Halt sowie atmungsaktives Material. Schuhe aus Kunststoff können im ungünstigsten Fall neben Schweißfüßen auch Pilzinfektionen verursachen.
  • Lassen Sie Ihr Kind die Schuhe vor dem Kauf erst anprobieren und beobachten Sie, ob es darin gut laufen kann.

Foto: Mladen Zivkovic/shutterstock.com

 

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