„Rumpf ist Trumpf“

Warum regelmäßige Bewegung für mein Kind so wichtig ist

„Halt dich aufrecht!“, „Bauch rein, Brust raus!“ Das sind Sätze die viele Kinder öfter zu hören bekommen. Aber warum gibt es eigentlich Haltungsschwächen? Warum ist die aufrechte Haltung für manche so viel schwerer, als für andere?

Da man an unserer äußeren Haltung auch meist unsere innere Haltung, Einstellung und/oder Stimmung erkennen kann – der Spiegel unserer Persönlichkeit ist in der heutigen Zeit nicht zu vernachlässigen, da Selbstbewusstsein, Selbstbild und das äußere Erscheinungsbild allgemein als immer essentiellere Beurteilungskriterien eines Individuums angesehen/-wandt werden.

Unsere Körperhaltung hängt ganz stark von unserer Rumpfmuskulatur ab. Für eine aktive Haltung und Aufrichtung brauchen wir einen starken Rumpf, also eine kräftige Mitte. Ein starker Rumpf setzt sich aus einem guten Zusammenspiel zwischen Rücken- und Bauchmuskulatur zusammen. Hier muss man die tiefe Muskulatur, die für unsere Stabilität und Haltung zuständig ist, und die oberflächliche Muskulatur, die mehr für die Bewegung zuständig ist, unterscheiden.

Da die tiefe Muskulatur vermehrt reflektorisch, also unwillkürlich auf Reize, reagiert, ist sie weitaus schwerer zu trainieren, als die Oberflächlichen. Es erfordert viel Körperwahrnehmung und Konzentration um diese gezielt anzuspannen. Gleichzeitig sind die tiefen Muskeln weniger schnell ermüdbar als die Oberflächlichen, weshalb weniger schnell Verspannungen und daraus folgend Schmerzen entstehen.

In der Physiotherapie häuft sich die Zuweisungsdiagnose „Haltungsschwäche“ bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren enorm. Ziel sollte es sein, das Kind wieder für mehr Bewegung in der Freizeit zu motivieren und gleichzeitig in der Therapie muss damit begonnen werden, die Körperwahrnehmung zu schulen und die Rumpfmuskulatur zu kräftigen. Dies erfolgt bei uns durch spielerisch verpackte Bewegungsübungen, therapeutische Kletter- und Gleichgewichtsübungen, Parcours sowie Wahrnehmungsschule und theoretische Erklärungen für’s Verständnis des eigenen Körpers.

Haltungsschulungen wären am Besten schon präventiv bei den meisten Kindern und Jugendlichen anzuwenden, da durch das viele Sitzen in der Schule, bei Hausübungen, beim Lernen und oftmals in der Freizeit (Technologie) die Haltungsschwäche zumeist nur eine Frage der Zeit zu sein scheinen. Bei beginnenden Haltungsauffälligkeiten sollte man schnell und gezielt mit Training beginnen, da unsere Erfahrung zeigt, je früher die Haltung und Körperwahrnehmung optimiert wird, desto stabiler findet man den Weg ins Erwachsenenalter.

Foto: Choreograph/istockphoto.com

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