Wie kann man Haltungsschäden bei Kindern vorbeugen?

In Österreich haben erschreckend viele Kinder und Jugendliche eine Haltungsschwäche. Das bedeutet also, dass bereits jedes dritte Kind im Grundschulalter über Rückenschmerzen klagt und Haltungsschäden wie Rundrücken, Hohlrücken oder eine Verkümmerung der Muskulatur aufweist. Gründe dafür sind häufig Bewegungsmangel, Übergewicht und eine zu schwere Schultasche. Aber auch die falsche Sitzhaltung in der Schule oder zu Hause am Schreibtisch und ein falsch eingerichteter Bildschirmarbeitsplatz tragen zu Haltungsschäden bei.

Kinder verbringen durchschnittlich neun Stunden am Tag im Sitzen
Früher waren Bewegung, Herumtollen im Freien und das Austesten der eigenen körperlichen Fähigkeiten selbstverständlich. Heute wird die motorische Entwicklung vieler Kinder durch die Erwachsenenwelt beeinträchtigt. Sie verbringen durchschnittlich neun Stunden am Tag im Sitzen, deutlich mehr als noch vor 20 Jahren.
Ursachen – Bewegungsmangel, schwere Schultaschen & Übergewicht

Bewegungsmangel durch Fernseher, Computern & Spielkonsolen
Die häufigste Ursache für diesen zunehmenden Bewegungsmangel ist die moderne Technik, die es den Kindern ermöglicht, einen Großteil ihrer Zeit nahezu bewegungslos vor Fernseher, Computern oder Spielkonsolen zu verbringen. Außerdem werden Schulwege bevorzugt mit dem Auto oder Bus zurückgelegt, statt zu Fuß, wodurch der Bewegungsmangel zusätzlich gefördert wird. Auch das lange Sitzen in der Schule und zu Hause, mit falsch eingestellten Sitz- und Schreibtischmöbeln, trägt zu Haltungsschäden bei.

Zu schwere Schultasche
Ein weiterer Auslöser für Haltungsschwächen und Rückenschmerzen bei Kindern, kann eine zu schwere Schultasche sein. Häufig äußert sich das nicht nur durch Schmerzen, sondern durch eine schlaffe Körperhaltung und der Neigung zu einem Rund- bzw. Hohlrücken, wenn dieser belastet wird. Eine zu schwere Tasche schädigt aber nicht nur die wachsende Wirbelsäule, sondern kann auch die Atmung beeinträchtigen.
Folgen – Haltungsschäden wie Rundrücken, Hohlrücken & verkümmerte Muskulatur

Rundrücken
Zu den häufigsten Haltungsschäden bei Kindern gehört der so genannte Rundrücken. Dabei weist das Kind einen nach vorn übergeneigten Oberkörper sowie nach vorn hängende Schultern auf. Da die Rückenmuskulatur zu schwach ist, kann sie den Oberkörper nicht aufrecht halten. Daraus können dann Folgen entstehen, wie eine Einengung des Brustkorbs oder ein vorzeitiger Verschleiß der Wirbelsäule im Brustbereich.

Hohlrücken
Bei vielen Kindern ist auch ein so genannter Hohlrücken zu beobachten. Bei diesem Haltungsschaden hat das Kind im Stehen einen auffallend vorgewölbten Bauch und gleichzeitig ein Hohlkreuz. Die Bauch- und Gesäßmuskeln sind dann zu wenig ausgebildet, so dass sich das Becken dadurch nicht korrekt aufrichten kann. Dadurch kann es zu einem vorzeitigen Wirbelsäulenverschleiß im Lendenbereich kommen.

Schwächung und Verkümmerung der Muskulatur
Als weitere Folge kann es zu einer Schwächung und Verkümmerung der Muskulatur kommen, so dass ihre stützende und stabilisierende Funktion auf die Wirbelsäule, das Fußskelett und die gesamte Haltung nicht mehr genügend gewährleistet ist. Zudem ist es möglich, dass das Knochensystem geschwächt wird und dadurch bedingte Überlastungsschäden auftreten.

Haltungsschäden vorbeugen – Viel Bewegung
Regelmäßiges Toben auf dem Spielplatz oder auch Sport, sind für die Bewegungsentwicklung des Kindes enorm wichtig. Besonders entscheidend sind die ersten zehn Lebensjahre. Deshalb sollten Eltern bereits im Kleinkindalter darauf achten, dass ihr Kind nicht in seinem natürlichen Bewegungsdrang gebremst wird.

Foto: Joe Unverricht

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